Kastenschlösser – Arten, Funktionen, Normen und Bauteile erklärt
Kastenschlösser sind unverzichtbare Bauteile im Tür- und Torbau. Sie bieten durch ihre stabile, geschlossene Bauweise eine hohe Sicherheit und sind besonders langlebig. In diesem Beitrag erklären wir, welche Arten von Kastenschlössern es gibt, welche Normen sie erfüllen müssen, welche Funktionen wichtig sind und welche Bauteile für die Auswahl entscheidend sind.
Arten von Kastenschlössern
Je nach Einsatzbereich kommen unterschiedliche Varianten zum Einsatz:
- Standard-Kastenschlösser: Mit Falle und Riegel, häufig 1- oder 2-tourig ausgeführt.
- Kastenschlösser mit Wechselfunktion: Ermöglichen das Öffnen der Falle auch per Schlüssel – ideal, wenn kein Drücker montiert wird.
- Kastenschlösser mit Panikfunktion: Speziell für Fluchtwege nach DIN EN 179/1125. Von innen lässt sich die Tür jederzeit öffnen, auch wenn sie verschlossen ist.
- Schiebetor-Kastenschlösser: Besonders robuste Bauformen, die für horizontale Bewegungen ausgelegt sind.
Normen und Standards
Kastenschlösser unterliegen genauen Regelungen, um Sicherheit und Kompatibilität zu gewährleisten:
- DIN 18251: Definiert Maße, Bauarten und Einsatzbereiche von Schlössern für Türen.
- EN 12209: Europäische Norm für mechanische Schlösser und Schließbleche.
- DIBt-Zulassungen (z. B. abZ): Besonders relevant im Geländer- und Torbau, da sie die bauaufsichtliche Sicherheit bestätigen.
Die wichtigsten Bauteile eines Kastenschlosses
Damit ein Kastenschloss richtig funktioniert, sind mehrere Bauteile entscheidend. Diese Begriffe sollte man kennen:
- Dornmaß: Abstand von der Stulpkante bis zur Mitte des Schlüssellochs oder der Drückernuss. Übliche Maße: 55 mm, 60 mm oder 80 mm.
- Nuss: Vierkantöffnung, in die der Türdrücker eingesetzt wird (meist 8 mm oder 9 mm). Über die Nuss wird die Falle betätigt.
- Stulp: Sichtbare Vorderseite des Schlosskastens, meist verzinkt oder aus Edelstahl. Die Stulpbreite und -höhe sind wichtig für den passgenauen Einbau.
- Falle: Der bewegliche Teil, der durch den Drücker oder Schlüssel zurückgezogen wird. Sie sorgt dafür, dass die Tür ins Schloss fällt.
- Riegel: Der massive Teil, der beim Schließen mit dem Schlüssel vorgeschoben wird und die Tür sicher verriegelt. Je nach Schloss ein- oder zweifach (1-tourig / 2-tourig).
- Schlüsselloch / Profilzylinderöffnung: Je nach Ausführung für Buntbartschlüssel oder Profilzylinder (DIN-Normbohrung).
Besondere Funktionen
Neben den Standardbauteilen gibt es spezielle Funktionen, die den Einsatzbereich erweitern:
- Wechselfunktion: Öffnen der Falle per Schlüssel, auch ohne Drücker.
- Panikfunktion: Normgerecht für Fluchtwege, jederzeitiges Öffnen von innen möglich.
- Links- und Rechtsausführung: Kastenschlösser sind in DIN links oder DIN rechts erhältlich, je nach Türanschlag.
Praxis im Tür- und Torbau
Gerade im Stahl- und Torbau werden Kastenschlösser fest in die Konstruktion eingeschweißt. Das sorgt für extreme Stabilität und Widerstandsfähigkeit, auch bei starker Beanspruchung. Besonders bei Außentoren ist der Einsatz von robusten und wetterbeständigen Schlössern wichtig.
Beispiel aus unserem Sortiment
Ein praxisbewährtes Modell ist das Kastenschloss Artikelnummer 44301. Es bietet ein Dornmaß von 60 mm, eine stabile Stahlkonstruktion, 2-tourigen Riegel und eine drehbare Falle. Damit eignet es sich ideal für Gartentore, Hoftore und Industrietore.
Fazit
Kastenschlösser sind nicht nur einfache Schlösser, sondern hochspezialisierte Bauteile für Türen und Tore. Mit genauen Normen, klar definierten Maßen und Funktionen wie Panik- oder Wechselfunktion bieten sie Sicherheit auf höchstem Niveau. Ob für Fluchtwege, Gartentore oder Industrieanlagen – die richtige Auswahl eines Kastenschlosses ist entscheidend für Funktion, Komfort und Sicherheit.