Versandkostenfrei in DE ab 250€ netto
Mo-Fr bis 12 Uhr bestellen - Versand am selben Tag
info@beurskens.de
Hotline 02834-94380

Welche Glasarten gibt es und wofür werden diese genutzt?


Wegen seiner vielfältigen Eigenschaften kann man Glas in verschiedene Kategorien einteilen, welche dann auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmt sind. Nachfolgend dazu Beispiele und Erklärungen:


Spiegelglas oder Floatglas


Bei Spiegelglas oder Floatglas handelt es sich um ein Flachglas, das im sogenannten Floatprozess (oder Floatglasverfahren) gefertigt wird. Gemäß Flachglas im Bauwesen/DIN 1249 sowie Glas/DIN 1259 steht der Begriff Spiegelglas für planes sowie durchsichtiges Glas. Aber er wird immmer häufiger gleichbedeutend für Floatglas genutzt. Man spricht auch von Basisglas für grundsätzliches Flachglas aus fast allen Bereichen. So wird dieses Glas bevorzugt für Glasmöbel, Fensterglas, Spiegel sowie Vitrinen verwendet.


Einscheibensicherheitsglas oder ESG und ESG-H


Das ESG oder Einscheibensicherheitsglas besteht aus einer Glasscheibe. Es kann eine erhöhte Temperaturwechsel-Beständigkeit als auch eine hohe Stoß-, Biege- und Schlagfestigkeit bieten. Kommt es zu einem Bruch, wird dieses Glas in kleine, zum Teil ineinander verhakte Stücke brechen und deshalb nur eine geringere Verletzungsgefahr aufweisen. Man kann Einscheibensicherheitsglas optisch nicht von normalem, nicht vorgespanntem Glas unterscheiden. Im Normalfall gibt es aber in einer Ecke einen sogenannten Ätzstempel mit dem Aufdruck „ESG“.


Nach dem Vorspannen kann man ESG nicht mehr bearbeiten. Wenn man versuchen würde, eine solche Scheibe zu schneiden oder hineinzubohren, würde das die Scheibe nur zerstören. Dieses Glas wird bevorzugt für Glasduschen, Seiten-/Heckscheiben von Fahrzeugen, Lichtausschnitte, Glasmöbel, Innentüren aus Ganzglas, Brüstungsverglasungen sowie für Glaswände genutzt. Hier werden häufig auch Glassicherungen eingesetzt.


Es kann bei wenigen ESG-Scheiben (vor allem im ersten Jahr nach der Fertigung) durch korrodierende Nickelsuffideinschlüsse zu einem Spontanbruch kommen. Bei einem sogenannten Heißlagerungstest (gezieltes Fördern der Korrosion) kann es bei entsprechenden Scheiben bereits vor der Auslieferung zu einem Bruch kommen. Bei diesem Test wird das bereits vorgespannte Einscheibensicherheitsglas auf eine bestimmte Temperatur aufgeheizt und für eine gewisse Zeit auf dieser Temperatur gehalten. Wenn das Glas diesen Test bestanden hat, erhält es die Bezeichnung ESG-H. Das Glas wird vor allem für sicherheitsrelevante Anwendungen (Fassadengläser, konstruktive Glaselemente - beispielsweise Träger und Stützen -) genutzt.


Verbundsicherheitsglas oder VSG


Bei Verbundsicherheitsglas oder VSG handelt es sich um eine besondere Form von Verbundglas. Es entspricht den gesetzlichen Mindestanforderungen und es besteht aus mindestens zwei Scheiben. Oft handelt es sich um Flachglasscheiben sowie einer Zwischenschicht ( meist aus reißfester Polyvinylbutyral-Folie). Nicht sehr oft werden transparente Kunststoffscheiben verwendet und ebenso wenig kommen auch andere Zwischenschichten, wie zum Beispiel Gießharze, in Frage. Generell erhält Verbundsicherheitsglas seine hohe Sicherheit dadurch, dass wenn es zum Glasbruch kommt, die Splitter durch die Folie gebunden werden. Das Glas kann deshalb nicht vollständig auseinanderfallen. Aufgrund dessen reduziert sich für Personen das Verletzungsrisiko erheblich und es werden zusätzlich schwerere Schäden an Einrichtungsgegenständen oder weiteren Objekten verhindert. Man verwendet das VSG-Glas gerne in Kindergärten, Schulen, öffentlichen Gebäuden sowie anderen Orten, wo eine höhere Sicherheit nötig ist.


Teilvorgespanntes Glas oder TVG


Teilvorgespanntes Glas, nennt man auch TVG, wird einem thermischen Vorspannprozess unterzogen, wie es beim Einscheibensicherheitsglas der Fall ist. Allerdings erfolgt der Abkühlvorgang langsamer und es kommt deshalb zu geringeren Spannungsunterschieden im Glas zwischen dem Kern sowie den Oberflächen. Geht es um die Biegefestigkeit, liegt diese zwischen der von Floatglas sowie der von Einscheibensicherheitsglas. Kommt es zum Bruch, entstehen Risse. Diese verlaufen radial vom Bruchzentrum zu den Scheibenrändern (ähneln dem Bruch von Floatglas). Teilvorgespanntes Glas wird in der Praxis beinahe nur für die Verbund-Sicherheitsglas-Herstellung genutzt. Aufgrund der großformatigen Bruchstücke weist Verbundsicherheitsglas aus teilvorgespanntem Glas eine hohe Resttragfähigkeit auf. TVG wird vorwiegend als Verbundsicherheitsglas für absturzsichernde Verglasungen sowie Überkopfverglasungen genutzt.