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Wissenswertes zu den Farbtönen RAL 9006 und RAL 9007


Zunächst soll einmal erklärt werden, was RAL bei Farben eigentlich bedeutet: Bei RAL Farben handelt es sich um genormte Farben, die von der RAL gGmbH festgelegt sowie weltweit vertrieben werden. Dieses Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. (die Abkürzung RAL steht für Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen) mit ihrem Sitz in Sankt Augustin. Im RAL Farbsystem ist, ähnlich wie beim Pantone Matching System, jede Farbe einer eindeutigen Nummer zugeordnet.


Das RAL Farbsystem ist wie folgt aufgestellt:


  • Die 1.000er-Nummern stehen für Gelbtöne

  • Die 2.000er-Nummern stehen für Orangetöne

  • Die 3.000er-Nummern stehen für Rottöne

  • Die 4.000er-Nummern stehen für Violetttöne

  • Die 5.000er-Nummern stehen für Blautöne

  • Die 6.000er-Nummern stehen für Grüntöne

  • Die 7.000er-Nummern stehen für Grautöne

  • Die 8.000er-Nummern stehen für Brauntöne

  • Die 9.000er-Nummern stehen für Schwarz- und Weißtöne


Es bestehen jeweils die Nummern der einzelnen Farbtöne/Farbnuancen aus den ersten beiden Ziffern der einzelnen Farbgruppe (z. B. 50 für Blau) sowie der fortlaufenden Nummerierung innerhalb einer Farbgruppe.


Zu den Farbtönen RAL 9006 und RAL 9007


Geht es um die Farbtöne RAL 9006 und RAL 9007, handelt es sich dabei um einen Teil der RAL 840-HR-Farbpalette. Sie gehören somit zu den klassischen Industriefarben in der deutschen Wirtschaft.


Aber es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen den beiden Farbtönen sowie den anderen 193 RAL-Farbtönen, bei denen es sich um deckende Lackfarben in verschiedenen Farbbereichen handelt und die man für alle gefärbten Materialien nutzen kann. Außerdem kann man diese Farbtöne von Charge zu Charge mit engen Toleranzen herstellen. Das ist bei RAL 9006 sowie RAL 9007 nicht möglich.


Farben aus dem Rostschutzprogramm der ehemaligen Reichsbahn


Die genannten Farben stammen aus dem Rostschutzprogramm der ehemaligen Reichsbahn. Man benötigte sie zum Korrosionsschutz von Stahlkonstruktionen, wie zum Beispiel bei Brücken, Bahnhöfen als auch Wagenteilen (z.B. Dächern). Ebenfalls hat man sie bei der ehemaligen Luftwaffe und Kriegsmarine genutzt. Dort aber nur für nicht-dekorative Zwecke.


Handelt es sich um RAL 9006, wird diese Farbe mit Aluminiumpartikeln hergestellt. RAL 9007 wird dagegen hauptsächlich mit Eisen-Glimmerpulver sowie einer geringen Menge Aluminiumpulver gefertigt.


Alle Farben ließ die Reichsbahn bei RAL registrieren, um beim Bestellen darauf Bezug nehmen zu können. Das galt ebenfalls für RAL 9006 sowie 9007. Ab ca. 1970 führte dies jedoch zu einigen Missverständnissen.


Als die Metallic-Beschichtungen zum Trend wurden, kam der Farbwunsch ebenso im Bereich der Architektur (z.B. für Fassaden und Fensterrahmen) häufiger vor. So wurden in der Praxis RAL 9006 oder 9007 einfach in Auftrag gegeben und nicht dabei berücksichtigt, dass keine einheitlichen Ausführungen dieser Farbtöne vorhanden waren/sind. Dazu wird bei beiden Farben eine Klarlack-Beschichtung als Topcoat notwendig, damit man sie für dekorative Oberflächen verwenden kann. Das kann häufig ein Einstufen als Sonderbeschichtung mit einem besonderen Preis zur Folge haben.


Wann entstehen Probleme mit diesen RAL-Farben?


Es können dann Probleme auftreten, wenn man Teile in den RAL-Farben 9006 und 9007 von verschiedenen Herstellern geliefert bekommt und diese dann kombinieren will. Oft treten bei Reparaturarbeiten sowie beim Kombinieren von Teilen mit verschiedenen Beschichtungsarten (beispielsweise Nasslackierung, Pulverbeschichtung) Farbabweichungen auf. Aus diesem Grund werden diese Rostschutzfarben für dekorative Zwecke nicht empfohlen.